Zählersumme und Zählertausch

Es ist in MDA insbesondere möglich, Messstellen, die Zählern (von Betriebsstunden, Impulsen, etc.) entsprechen zu verwalten.  Zumindest manche dieser Zähler werden periodisch getauscht, und zwar unabhängig vom Austausch des Aggregats auf den sich der Zähler bezieht.  Das führt dazu, dass ein Zähler nach dem Zählertausch nicht mehr die bisher geleisteten Betriebsstunden des Aggregats, sondern die Betriebsstunden seit dem letzten Zählertausch anzeigt.  Das ist aber typischerweise nicht das, was man in einer Grafik zum Aggregat sehen will — wenn man wissen will wie lange eine Pumpe wann gelaufen ist, ist die Tatsache dass zwischendurch mal der Zähler auf Null zurückwechselte eher ein technisches Detail, das am besten ausgeblendet wird.  

Die folgenden beiden Grafiken illustrieren das Problem:  Zuerst eine ansteigende Kurve mit den bis zum jeweiligen Zeitpunkt geleisteten Betriebsstunden.  Hier ist alles in Ordnung, die bisher geleisteten Betriebsstunden sind kontinuierlich übers Jahr hinweg von ca. 37400 auf ca. 41000 gestiegen.  Danach eine analoge Grafik, aber für einen Fall wo irgendwann in 2005 der Zähler getauscht wurde.  Deshalb fällt die Kurve an diesem Punkt auf Null zurück und beginnt erneut anzusteigen, obwohl das Aggregat vielleicht immer noch dasselbe war.  In einer Auswertung zum Thema Betriebssstunden des Aggregats wird man diesen künstlichen Abfall der Kurve auf 0 vermutlich nicht haben wollen.

Die in MDA implementierte Lösung für das Problem besteht darin, eine zweite, automatisch ermittelte Zeitreihe für die Zählersumme einzuführen.  Als Zählersumme gilt dabei die Anzahl Betriebsstunden die auf dem Zähler stünde, wenn er seit Inbetriebnahme des Aggregats nie getauscht worden wäre.  Wenn man diese Zählersumme in einer Grafik verwendet, bekommt man statt der zweiten Grafik oben folgendes Bild:

Wie man diese Zählersummen in MDA nützen kann, wird im folgenden näher beschrieben.

Konfiguration in den Messprofilen

Zählersummen werden analog zu anderen zu messenden Werten in den Messprofilen festgelegt. Im folgenden Screenshot einer Beispiel-Messprofilliste (erreichbar über den Punkt "Messprofile Ansehen" im Hauptmenü) ist für das Messprofil mit dem Code 5 eine Zählersumme (für die Betriebsstunden) definiert, für die anderen Messprofile aber nicht.  Zu beachten ist hierbei, dass Messprofile derzeit (8.11.2016) nicht über die GUI erstellt oder geändert werden können.  D.h., zur Definition zusätzlicher Zählersummen in Messprofilen ist Stand jetzt ein von Iteg erstelltes kleines SQL-Skript nötig.

 

Nachträgliches Erstellen der Zählersummen-Werte

Über den Hauptmenü-Punkt "Messstellen" kommt man zu einer Maske, wo man über den Strukturbaum zu einer Messstelle navigieren kann, und dann auf der untersten Ebene des Baums die verschiedenen Zeitreihen für eine Messstelle aufklappen kann, darunter auch Zählersummen.  Klickt man eine der Zeitreihen an (z.B. "Betriebsstunden"), so zeigt die Tabelle rechts alle zugehörigen Messwerte in chronologischer Reihenfolge.  

Bei einem Zählertausch muss man zunächst den letzten Wert des alten Zählers registrieren, und unmittelbar danach den Wert 0 (es ist wichtig, dass genau Null erfasst wird) als Startwert des neuen Zählers; so wie im obigen Screenshot demonstriert.  Die Erfassung des Nullwerts ist sowohl über das Gerät als auch über die Web-GUI (z.B. über den Neu-Anlegen-Button oben links im nächsten Screenshot).  

Neue Werte der Zählersumme werden unabhängig vom Weg der Eingabe automatisch berechnet.  Im obigen Beispiel wird bei der Eingabe des letzten alten Werts 69587 die Zählersumme entsprechend auf 69587 angepasst (unter der Annahme, dass dies der erste Zählertausch ist), bei der Eingabe des 0-Werts wird (als Spezialfall) kein neuer Zählersummen-Wert erzeugt), bei der Eingabe des ersten neuen Werts 55 wird dann ein Zählersummenwert von 69587 plus 55 gleich 69642 erzeugt, bei der Eingabe der 246 entsprechend ein Zählersummen-Wert von 69833, usw.   Als Screenshot:

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Wichtig ist wie gesagt die korrekte Erfassung des allerletzten Werts des alten Zählers, da sonst Betriebsstunden nicht in der Zählersumme berücksichtigt würden.

Editieren von Werten

Sowohl die Basiswerte, als auch die Zählersummen-Werte können über die Buttons in der rechten Spalte manuell editiert werden.  Eine Änderung eines Basiswertes zieht aber keine automatische Änderung des davon abgeleiteten Zählersummen-Wertes nach sich.

Bei der Erzeugung der Zählersummen-Werte wird der neue Wert immer als Summe des vorherigen Zählersummen-Wertes, und der Differenz von neu erfasstem Basiswert zum vorher erfassten Basiswert berechnet.  Beispiel: Bei der Erfassung von 246 im Beispiel wird bei der Zählersumme folgendes berechnet: 69642 + (246 - 55) = 69833.  Daraus folgt, dass man "wenn man weiß was man tut" etwaige Datenfehler o.ä. dadurch in Hinblick auf die Zählersumme beheben kann dass man zu irgendeinem Zeitpunkt den "richtigen" Zählersummen-Wert als Basis für die Zukunft einträgt.  Normalerweise sollte dies aber nicht nötigt sein.

Erstmaliges Berechnen der Zählersummen-Werte

Bei der erstmaligen Einführung des Konzept einer Zählersumme werden die Werte für die Vergangenheit noch nicht vorhanden sein.  Diese kann man dadurch nachberechnen, dass man im obigen Screenshot auf den Neu-Laden-Button oben rechts klickt.  Zu beachten ist dabei aber, dass alle etwa getätigten manuellen Änderungen an der Zählersumme dadurch überschrieben werden.

Andere Eingabewege für Werte

Generell gilt das oben beschriebene Verhalten bei der Eingabe bzw. beim manuellen Ändern von Werten für alle Eingabewege gleichermassen.  Damit sind insbesondere andere Masken der Web-GUI gemeint, die ebenfalls Werte editieren können.

Aggregattausch

Beim umgekehrten Fall (nicht der Zähler, sondern der Aggregat wird getauscht), kann man wiederum durch das geeignete Editieren von Werten den fachlich richtigen Zustand herstellen.  Konkret kann man einen Wert der Zählersummen-Zeitreihe manuell auf Null setzen, damit zukünftige Werte des (nicht auf Null gesetzten) Zählers diesen Wert von Null ausgehend wieder hochzählen.  So kann man vermeiden, dass die Betriebsstunden des alten Aggregats der Zählung für den neuen Aggregat zugeordnet werden.

 

 

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